Aloha, liebe Baozi-Freunde!
Wie Reisen das immer so an sich haben, sind sie (mindestens) von dem Zeitpunkt an, an dem man die Reise beschlossen hat, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man sie eintritt, recht stressig. Unsere Reise ist da keine Ausnahme, wie uns schmerzlich bewusst wurde, als es für uns daran ging, Züge zu buchen. Züge? Genau. Inlandsflüge kann sich kein normaler Mensch leisten, weshalb uns sofort klar war, dass wir uns mit dem Zug durch China bewegen werden (unsere gesammelten Zugreisen haben übrigens zusammen eine Länge von über 4.000 Kilometern Länge – und das Luftlinie! In der Realität werden es sicher viel mehr sein, denn chinesische Züge fahren ganz klassisch konfuzianisch in aller Regel eine Menge Umwege).
Tatsächlich kann man chinesische Züge auch von Deutschland aus buchen, wenn man gewillt ist, eine Gebühr für jeden einzelnen Zug zu bezahlen – Wucher, aber leider nicht vermeidbar, denn wenn man eine so große Reise plant, kann man sich nicht darauf verlassen, spontan in China noch Zugtickets ohne Gebühren abgreifen zu können. Aber das Problem liegt nicht allein in der Buchungsgebühr. Die erste Hürde war bereits das Erstellen einer sinnvollen Reiseroute. Was ich mir als recht einfach vorgestellt hatte („Ja, ich mach den Plan, ist ne Sache von fünf Minuten“, hab ich noch so blöd gesagt), resultierte am Ende in etlichen von mir vollgekritzelten Heftseiten mit aufgestellten und wieder durchgestrichenen Plänen, die alle aus irgendeinem winzigen Grund so nicht funktioniert hätten. Doch wir verzagten nicht und schon „bald“ (ha ha), hatten wir unsere Reiseroute ausgearbeitet. Da man, wie bereits im vorherigen Eintrag erwähnt, Zugtickets erst 60 Tage vor Abfahrt buchen kann, konnten wir das heute erst erledigen. Zwei Züge fehlen noch; einer wird schnellstmöglich von uns gebucht werden und den letzten werden wir spontan in China buchen (hierbei handelt es sich nämlich um einen Zug, der nur eine Stunde fährt und von dem es am Tag ungefähr 20.000 Stück gibt, also sollte hier keine Ticketnot aufkommen).
Somit können wir euch jetzt voller Stolz unsere mit viel Schweiß und Mühe erdachte Reiseroute präsentieren:
- 11.05.2019: Luxemburg -> Paris -> Shanghai
- 15.05.2019: Shanghai -> Zhangjiajie
- 18.05.2019: Zhangjiajie -> Yichang -> Chongqing
- 19.05.2019: Chongqing -> Chengdu
- 23.05.2019: Chengdu -> Peking
- 26.05.2019: Peking -> Hangzhou
- 27.05.2019: Hangzhou -> Shanghai
- 31.05.2019: Shanghai -> Paris -> Luxemburg
Es war ein Krampf, diese Reiseroute aufzustellen. Drei Wochen sind zwar schon keine kurze Zeit, aber wenn man am liebsten überall gleichzeitig hinreisen würde, kann das schon schwierig werden, alles unterzubringen. Chongqing war ursprünglich nicht geplant, liegt aber sowieso auf dem Weg; heißt: auf dem Weg von Zhangjiajie nach Chengdu hätten wir so oder so in Chongqing umsteigen müssen, also dachte ich mir, warum nicht gleich einen Zwischenhalt einlegen? Soooo hässlich war Chongqing ja gar nicht.
Unsere Hostels haben wir ebenfalls schon gebucht! Hier haben wir uns halb auf meine Erfahrung und halb auf unser Glück verlassen.
- In Shanghai haben wir das Hostel gebucht, in dem ich bisher all meine Gäste einquartiert hatte; es war ohnehin das Günstigste für diesen Zeitraum. Da für die gesamte Zeit ein Doppelzimmer nur 10 Euro teurer war als ein gemischter Achterschlafsaal, haben wir uns diesen Luxus einfach mal gegönnt.
- Für Zhangjiajie hatte Nina mir freundlicherweise ein Hostel empfohlen! Dieses sah auch echt gut aus. Aber leider stellten wir, als wir es buchen wollten, fest, dass es wohl nicht mehr existiert. Also haben wir uns ein Hostel direkt am Bahnhof ausgesucht, da wir Zhangjiajie sehr früh morgens (vor 6 Uhr) verlassen müssen und das somit ganz bequem sein wird. Also, so bequem wie um 5 aufstehen halt sein kann.
- Auch in Chongqing haben wir uns auf unser Glück verlassen. Das Hostel, in dem ich damals mit Nina war, wollte ich nicht noch mal nehmen, was hauptsächlich an der Stinketofu-verseuchten Gegend und den toten Fischen in der Badewanne lag und nicht so sehr am Personal, das eigentlich freundlich war. Also haben wir uns auch hier ein Hostel in Bahnhofsnähe ausgesucht. Auf den Fotos sah es äußerst fancy aus, wir sind gespannt, ob das wirklich so ist oder ob die Besitzer nur sehr gut mit Photoshop umgehen können.
- Das Hostel in Chengdu kenne ich wie meine Westentasche. Ich war schon mehrmals dort und es hat eine super Lage und sehr freundliches Personal. Diesmal werde ich das erste Mal nicht im gemischten Schlafsaal sein. Ich bin gespannt, wie die Doppelzimmer dort aussehen; vielleicht sind die ja netterweise mal nicht im vierten Stock, denn das Hostel hat keinen Aufzug.
- Sogar das Hostel in Peking kenne ich schon; da war ich vor Jahren (2014?) schon mal gewesen. Es liegt jedenfalls recht zentral und auch in relativer Bahnhofsnähe, genau genommen ziemlich zwischen dem Bahnhof, an dem wir ankommen und dem Bahnhof, von dem wir abfahren. Hier kommen wir im Schlafsaal unter; Hostels in Peking sind echt teuer, wie wir schmerzlich feststellen mussten…
- Das Hostel in Hangzhou habe ich damals mit Nina besucht; sie hatte es zufällig ausgesucht und es hat sich als echter Glücksgriff erwiesen. Es liegt auch sehr zentral, aber das ist in so einer kleinen Stadt wie Hangzhou eigentlich fast immer der Fall.
- Zum Schluss sind wir noch ein paar Tage in Shanghai, wieder im selben Hostel wie am Anfang.
Wir sind auf jeden Fall beide schon sehr aufgeregt und freuen uns sehr. Christopher wird auf jeden Fall sehr von mir gemästet werden, so viel steht schon mal fest. Außerdem möchte ich ihm auf jeden Fall meine Freunde aus Shanghai, Hangzhou und Chengdu vorstellen. Vor allem wollen wir mit Nina in Peking ihren Geburtstag feiern! Ihr seht, wir haben einiges vor.
Demnächst werden wir dann unsere Visa beantragen; da ich damit bisher noch nie Probleme hatte, bin ich da recht zuversichtlich. Und dann ist es auch schon nur noch ein guter Monat bis Abflug! Wir werden euch dann so gut es geht auf dem Laufenden halten.
Bis dahin macht es gut und bleibt fluffig,
Eure Chrispelli