Last but not least

Aloha und Grüße aus Trier an alle Leser.

Wie die meisten schon mitbekommen haben, sind wir wieder sicher in Trier angekommen und haben auch den Jetlag ganz gut überstanden. Natürlich schulden wir euch noch den Bericht über den letzten Tag in Shanghai. Bitte schön:

Der Tag begann mit einem Jianbing; es ist immer gut, wenn Tage mit Jianbing anfangen. Damit bewaffnet nahmen wir die Metro zur Yishan Road, bei der man zum Umsteigen gefühlt 2 Kilometer laufen muss, und stiegen dann in die Linie 9 um, um nach Qibao zu fahren.

Qibao ist eine Altstadt am Rand von Shanghai, es gibt viel Wasser, Kanäle, Brücken, außerdem einen Tempel, eine Fressmeile und eine Ramschmeile. Wir schauten uns alles an, hatten aber eigentlich noch keinen Hunger, weshalb wir nur die in Qibao absolut obligatorischen 汤圆 Tangyuan aßen, dazu später mehr.

Im Anschluss daran fuhren wir zum Tianzifang, einem meiner Lieblingsorte in Shanghai, wo auch einer meiner ältesten chinesischen Freunde zu finden ist: der Stempelmacher. Ich nenne ihn grundsätzlich so, denn er geht so in seiner Arbeit auf, dass er sich richtig damit identifiziert und das ist immer cool zu sehen. Wenn man so einen Job hat, hat man’s doch irgendwie geschafft.

Der Stempelmacher hatte das, was meine Familie in Auftrag gegeben hatte, schon fertig. Innerhalb kurzer Zeit fertigte er für Christopher noch einen Stempel mit seinem chinesischen Namen 浦曙 Pu Shu an. Lustige Sache: Es gibt einen sehr bekannten chinesischen Sänger, der auch Pu Shu heißt, aber mit anderen Schriftzeichen. Christopher wurde schon öfter gefragt, ob er genau so heißt wie der Sänger. Lustigerweise lief beim Stempelmacher auch ein Lied von eben diesem Sänger in der Dauerschleife.

Dann machten wir dort noch Bekanntschaft mit amerikanischen (?) Touristen, die vom Stempelmacher total beeindruckt waren und uns für Iren hielten; ich sah das als Kompliment, haha. Die Tochter der Familie ließ sich eine Pfeife gravieren; eine chinesische Freundin fragte sie daraufhin, ob sie etwa Pfeifen sammelt, und sie meinte: „Nee, damit rauch ich Gras“ – die Chinesin war sichtlich überfordert, es war ziemlich witzig.

Dann machte der Stempelmacher noch eins seiner berühmten Namensbilder für Christopher und schenkte es ihm sogar. Bei den anderen Bildern und Stempeln bekamen wir wie immer Freundschaftspreise. Zum Abschluss machten wir noch ein Foto zusammen.

Nach dem Besuch im Tianzifang fuhren wir zum Zhongshan Park, um im Laden von China Unicom unseren Handyvertrag wieder zu kündigen. Das war der einzige richtig dumme Teil dieses Tages. Wir hatten ja unseren Vertrag am 12.05. geschlossen und für einen Monat bezahlt, also sollte man ja meinen, dass der dann bis zum 12.06. geht. Aber nein: Man eröffnete uns, dass das immer vom 1. eines Monats anfängt und dass daher unser Vertrag am 31.05. um 00:00 endet. Mein Einwand, dass das ja aber schon irgendwie Beschiss ist, da somit der gesamte 31. eines Monats flöten geht, wurde mit einem hämischen Grinsen und einem „没办法“ („kann man nix machen) abgetan. Ich würde euch jetzt daher gern empfehlen, China Unicom zu meiden, wenn ihr nach China geht, aber es gibt leider auch keine wirkliche Alternative. Daher mein praktischer Tipp: Urlaub so legen, dass man vom 02. bis zum 28. oder so fährt, dann kann das ja nicht passieren. Vermutlich.

Egal, wenden wir uns wieder erfreulicheren Dingen zu, denn der Rest des Abends war total super. Erst mal fuhren wir zum Global Harbour, um endlich die VR-Spiele im Joypolis auszuprobieren. Die waren letztes Mal aufgrund von Wartungsarbeiten nicht verfügbar gewesen. Jetzt waren sie wieder da und es gab sogar eins, das man zu zweit spielen konnte, zwar gegeneinander, aber immerhin.

Das Spiel hieß Tower Tag. Man stand quasi mit einer Knarre in der Hand auf der Plattform eines virtuellen Turmes und es gab eine ganze Menge dieser Türme. Mit der Knarre konnte man sich von Turm zu Turm schwingen und auf jedem Turm gab es auch noch einen virtuellen Pfeiler, hinter dem man sich verstecken konnte. Ziel war es, sich von Turm zu Turm zu hangeln, den Gegenspieler zu finden und abzuknallen. Wer innerhalb eines Zeitlimits öfter traf, siegte.

Ich hatte ja so was noch nie gemacht und ganz ehrlich gesagt hab ich hauptsächlich Christopher zuliebe mitgespielt. Aber was soll ich sagen? Es war richtig cool und hat total Spaß gemacht. Schade, dass es kein Video gibt, wie wir spielen, das muss von außen richtig doof aussehen, haha!

Da wir ja vom Vortag noch Spielmünzen übrig hatten, gingen wir erneut in die Arkaden. Wir spielten wieder das Klavierspiel, wobei wir sogar ein paar Rekorde knackten! Außerdem spielten wir ein Gitarrenspiel, das mega schwer war, ein Kampfspiel gegen Seeungeheuer, wobei man in einer Box saß und die Sitze wackelten und man nass gespritzt wurde, und zum Schluss ein weiteres Autorennen, bei dem ich mit meinem gelben Nissan ganz knapp gewann.

Da wir danach immer noch Zeit und vor allem Lust hatten, spielten wir noch mal Tower Tag. Ich hab sogar eine Runde gewonnen und ein Unentschieden geschafft! Hab mich also gar nicht mal so doof angestellt. Wenn wir nächstes Mal in China sind, wollen wir unbedingt einen ganzen Tag lang da verbringen und alle Spiele ausprobieren.

Unten im Global Harbour auf dem Weg zur Metro sahen wir einen Stand, bei dem man Mithilfe eines Fahrrads seinen eigenen Smoothie mixen konnte. Die Pedale waren mit dem Mixer verbunden. Das war richtig witzig, also hat Christopher es gleich ausprobiert. Dann nahmen wir die Metro zur Loushanguan Road, wobei ich unterwegs noch schnell zu Gongcha ging, um meinen letzten Tee abzuholen. Die Verkäuferin war total lieb; als ich ihr erzählte, dass das mein letzter Tag in Shanghai ist, meinte sie: „Sag es nicht weiter, aber ich mach dir ne Extraportion Oreos rein.“ ♥

Zum Abendessen waren wir mit Max aus meinem alten Kurs in Shanghai und mit Regina im Yershari verabredet, einem Restaurant mit Spezialitäten aus Xinjiang, in dem ich mich immer schwer entscheiden kann, weil einfach fast alles so lecker ist. Eine weitere Besonderheit an dem Restaurant: Auf einer Bühne werden manchmal live Tanzeinlagen geboten und dazu werden immer ein paar Leute aus dem Publikum auf die Bühne gezogen. Diesmal waren wir das. Christopher wurde sogar auserkoren, mit der bildhübschen Vortänzerin zu tanzen. Es sah zu lustig aus: Sie in ihrem eleganten traditionellen Kostüm, er in der Pikachu-Hose. Leider hab ich davon keine Fotos gemacht, da ich ja selbst auf die Bühne geschleift wurde.

Nach dem Abendessen kehrten wir dann zurück ins Hostel, wo wir noch etwas chillten und erfolglos versuchten, unsere Bordkarten fürs Flugzeug auszudrucken. Ich trank noch meinen letzten Tee mit extra Oreos, dann gingen wir packen und schlafen.

Der nächste Tag begann für uns um 8 Uhr. Nach einer schnellen Dusche ging ich in den Convenience Store, um noch Proviant zu besorgen: Baozi und den geilen Eistee mit der Zitrone.

Leider waren nur noch zwei vegetarische Baozi da, die krallte ich mir. Dann checkten wir aus und fuhren zum Flughafen. Der Flug zog sich natürlich wieder ewig und das Essen war noch schrecklicher als sonst, aber der nette chinesische Flugbegleiter gab mir auf Nachfrage hin drei Kekse, die ich mir dann sehr gut einteilte. Er fand das ziemlich witzig, wie sehr ich mich darüber gefreut habe.

Das Umsteigen war dann noch mal stressig. Wir kamen mit Verspätung in Paris an und mussten von Terminal 2E nach 2G, mussten also einen Shuttlebus nehmen und alles dauerte ewig. Wir schafften es aber noch rechtzeitig und bekamen auf dem halbstündigen Flug sogar noch ein Päckchen kleine Salzbrezeln, was mit Abstand das Beste war, das wir auf dem ganzen Flug zu essen bekamen. Kurz darauf landeten wir und da Luxemburg ein Miniflughafen ist, konnten wir schon gefühlt 5 Minuten später Christophers Oma in die Arme schließen, die uns netterweise abgeholt hat.

Tja, und jetzt sind wir schon wieder daheim, sammeln noch unsere Eindrücke und planen auf jeden Fall, noch mal nach China zu fahren, nächstes Mal dann weniger Städte und dafür mehr Zeit pro Ort. Zum Schluss noch schnell das Essen des letzten Tages.

Tangyuan in Qibao:
(4 / 5)

Zuerst soll gesagt sein: Die Wertung kam zustande, weil Christopher seinem Tangyuan mit Fleisch nur 3 Sterne gegeben hat. Meins mit schwarzem Sesam bekommt nämlich glatte 5. Tangyuan sind kleine Bällchen aus Klebreismehl, die mit verschiedenen Dingen gefüllt und in einer süßen Suppe serviert werden. Die mit schwarzem Sesammus sind eindeutig die besten, wenn ihr mich fragt, das Mus ist so süß und lecker und schmeckt fast schon schokoladig, ein bisschen wie Nutella, nur halt in geil. Oft sind mir Tangyuan zu süß, aber die in diesem einen Laden in Qibao (der letzte von drei Tangyuan-Läden auf der rechten Seite, wenn man von der Metro kommt) sind wirklich genial. Ich hab übrigens zwei gegessen, weil ich eins für Nina mitgegessen habe. 🙂

Abendessen im Yershari:
(4,7 / 5)

Es gab: Lammspieße, gedünsteten Brokkoli, sauerscharfe Wurzelnudeln, Okraschoten, Naanbrot mit zwei Dips (ein Joghurtdip und ein würziger Chilidip), Pfannkuchen mit Hackfleisch zum Selbstfüllen, sauerscharfe gedünstete Kartoffelstreifen und zwei Spezialitäten des Hauses. Zum einen gab es das sog. 大盘鸡 da pan ji, das „Großtellerhuhn“ mit Gemüse, Kartoffeln und Bandnudeln in einer zimtigen, fruchtigen Soße. Zum anderen den handgemachten Joghurt mit Rosinen und Walnüssen, der bei einem Besuch im Yershari irgendwie einfach nicht fehlen darf. Christophers Favorit waren die Lammspieße in Kombi mit dem Naanbrot, meine Favoriten sind irgendwie diese sauerscharfen Wurzelnudeln, normalerweise mag ich sauerscharf gar nicht, aber die sind so lecker!

So, das war’s fürs Erste von uns. Vielleicht schreiben wir demnächst noch ein kleines Fazit o. Ä., aber erst müssen wir mal alles ein bisschen sacken lassen. Danke fürs Lesen und bis bald,

Eure Baozi

„Hä, Tofu stinkt doch immer“

Aloha und willkommen zum aktuellen Blogeintrag.

Christopher waren die T-Shirts ausgegangen, weswegen er noch mal waschen musste. Ich nutzte die Gelegenheit, ins Bezirkskrankenhaus zum Schröpfen zu fahren. Falls jemand nicht weiß, was das ist: Dabei werden einem heiße Gläser auf den Rücken geklatscht, die sich dank Unterdruck dann dort festsaugen.

Nachdem ich ewig nach der Bushaltestelle gesucht hatte (ist aufgrund der vielen Baustellen hier zurzeit etwas schwierig), kam ich recht bald an und stellte fest, dass das Krankenhaus komplett umgebaut worden war. Ok… Eine Nummer ziehen konnte ich auch nicht, die „nette“ Dame am Schalter schickte mich einfach weg und dann drängelten sich schon die nächsten fünf Leute vor.

Zum Glück gibt es hier neuerdings auch grüne Damen und Herren, freiwillige Helfer, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich sprach einen ur-shanghaier Opi an und der half mir blitzschnell, sodass ich bald schon in der Abteilung für traditionelle chinesische Medizin (TCM) landete, die jetzt allerdings „Abteilung für wiederherstellende Medizin“ heißt. Hier hatte sich am meisten verändert. Damals war das eine Zwei-Raum-Abteilung im 4. Stock gewesen; man trat durch ein hölzernes Drachentor in einen Raum voller Infrarotlampen, in dem es bestialisch nach Räucherwerk stank.

Jetzt nicht mehr. Jetzt hat die Abteilung einen ganzen Flur für sich und alles wirkt klinisch und sehr professionell, abgesehen vom Personal natürlich, das sich Bubbletea und Essen bestellt hatte und beides im Behandlungszimmer verzehrte. Na ja.

Als ich dran war und gefragt wurde, warum ich zum Schröpfen wolle, sagte ich einfach „wegen meiner Migräne“, genau wie damals immer. Darauf starrte mich die Ärztin (?) an und meinte: „Äh, du weißt aber schon, dass Schröpfen eigentlich gar nichts bewirkt, oder?!“ Sonderlich geschäftstüchtig war die ja nicht gerade. Trotzdem klatschte sie mit dann bereitwillig eine große Menge Gläser auf meinen Rücken und anschließend wurde mir noch ein Berg dampfend heißer Handtücher auf den Rücken gelegt. Nennt mich verrückt, aber es war total entspannend, ich wäre fast eingeschlafen.

Als ich fertig war, lernte ich noch ein sehr süßes Shanghaier Ehepaar kennen. Ich hielt ihnen die Aufzugtür auf und so kamen wir ins Gespräch. Da Christophers Wäsche immer noch nicht fertig war, ging ich dann erst mal zurück zum Hostel.

Dann gingen wir gemeinsam zum Mittagessen in den muslimischen Nudelladen und danach zum Zhongshan Park, wo plötzlich Weihnachtsstimmung ausgebrochen war.

Nach dem Nachmittagstee fuhren wir erneut zum Stoffmarkt, um endlich alle übrigen Klamotten abzuholen, die wie immer perfekt geworden waren. Wir wurden noch Zeugen einer Auseinandersetzung des Chefs mit einer Amerikanerin (?), die an allem was zu meckern hatte und den Chef total herablassend und wie einen Idioten behandelt hat. Sie hatte sich unter anderem ein bonbonrosa Kostüm schneidern lassen, das einfach schrecklich an ihr aussah. Jedenfalls hoffe ich, dass er sie gut über den Tisch gezogen hat, so wie sie über ihn gelästert hat.

Nach dem Besuch beim Stoffmarkt fuhren wir zurück zum Zhongshan Park, um Abendessen zu suchen. Anschließend wanderten wir zurück zum Global Harbour, wo wir eigentlich Vr-Spiele ausprobieren wollten, aber das hatte schon zu, also entschieden wir uns spontan dazu, die Spiel-Arkaden dort auszuprobieren, weil ich das so freakig fand und in Deutschland so was noch nie gesehen hatte.

Wir spielten zuerst ein Klavierspiel, das richtig lustig war. Außerdem spielten wir noch ein Trommelspiel, ein Angelspiel, einen Shooter und – mein persönliches Highlight – ein Autorennen, bei dem man wirklich quasi hinterm Steuer saß, aufs Gas treten und lenken musste. Das hat richtig Spaß gemacht. Leider schlossen auch die Arkaden bald darauf, aber wir hatten noch viele Spielmünzen übrig, weshalb wir heute weiter spielen können.

Bevor wir jetzt erst mal duschen gehen und uns für den letzten Tag startklar machen, erzählen wir noch wie immer vom Essen.

Mittagessen beim Nudelmann:
(3 / 5)

Christopher fand seine Bandnudelsuppe mit Rindfleisch und Schnittknoblauch gut, meine gebratenen Bandnudeln schmeckten leider muffig und irgendwie langweilig. Vielleicht stimmte aber auch was mit meinem Geschmackssinn nicht wegen der Erkältung.

Abendessen am Zhongshan Park:
(3,5 / 5)

Es gab kalte Nudeln mit Gurken und Rotkohl, rot geschmorten Schweinebauch, handgemachten Tofu, hausgemachten Früchtetee, Kartoffeln auf heißem Eisen und Tang-Jiaozi, die wir schon in Zhangjiajie probiert hatten. Die Nudeln waren echt lecker und erfrischend. Der Schweinebauch war laut Christopher ebenfalls sehr lecker, aber natürlich auch recht schwer. Der Tee war richtig gut und die Tang-Jiaozi waren einfach genial, viel besser als in Zhangjiajie. Leider kamen die Kartoffeln erst gefühlt eine halbe Stunde nach dem Rest, dafür waren sie immerhin lecker und schön knusprig. Einziger totaler Reinfall war der Tofu, der eindeutig nach Stinketofu roch und schmeckte. Als ich das dem Kellner sagte, meinte er: „Hä, Tofu stinkt doch immer?“ Ähm… Nein. Immerhin konnten wir den Tofu zurückgehen lassen, was mir zwar leid tat, aber ich hätte den beim besten Willen nicht runtergekriegt.

So, das war’s erst mal von uns. Schönen Feiertag und bis bald,

Eure Baozi

You no nice, you waste my time!

Aloha ihr Lieben!

Hier folgt nun wie versprochen der Bericht über den zweiten Tag zurück in Shanghai.

Dieser begann relativ spät, da wir ja ktv-bedingt auch spät ins Bett kamen. Nach einem spontanen Mittagessen in einem neuen Restaurant in unserem Viertel (neu im Sinne von noch nicht ausprobiert) fuhren wir zum Stoffmarkt, wo wir unsere Klamotten abholen konnten. Meine kurze Hose war schon perfekt, die lange Hose und Christophers Jeans brauchten noch eine Nachbesserung, weshalb wir für den nächsten Tag noch mal herzitiert wurden.

Da wir noch etwas Zeit hatten, fuhren wir danach zum Fake Market, wo Christopher sich auch mal im Feilschen versuchen konnte, woraufhin eine Verkäuferin auch den netten Satz aus der Überschrift fallen ließ. Wir fanden es allerdings eher amüsant.

Vom Stoffmarkt aus fuhren wir zum Nachmittagstee am Zhongshan Park und anschließend zum Shaokao.

Leider waren wir beide etwas schlapp. Christopher ist anscheinend etwas erkältet und meine Mandeln sind dick und ich hab Ohrenschmerzen. Der Chinese nennt das „Klimaanlagenkrankheit“. Kann man nichts machen. Jedenfalls, was haben wir so gegessen?

Mittagessen:
(3,5 / 5)

Es gab sauerscharfe Kartoffelstreifen, Gurkensalat, Mapo-Tofu und doppelt gegartes Schweinefleisch. Mir war am Gurkensalat viel zu viel Reisessig, wodurch er sehr fermentiert und muffig schmeckte. Ähnlich war es beim Tofu. Die Kartoffeln waren ganz gut und am besten war ehrlich gesagt noch der Kohl in dem Schweinefleischgericht.

Shaokao:
(5 / 5)

Zum Glück war der Shaokao noch da! Wir probierten diesmal fast alles, was ansprechend aussah, darunter auch eine ganze Aubergine mit Knoblauchpaste, einen Maiskolben und mehr. Nur ein Spieß war nicht gut, da ich aus Versehen Stinketofu erwischt hatte, alles andere war perfekt. Meine Favoriten waren der Blumenkohl und die Mantou. Dazu gabs Qingdao-Bier, also quasi verdünnte Limonade.

Der dritte Eintrag folgt dann gleich. Bis bald,

Eure Baozi

Willkommen daheim

Aloha und sorry für die lange Schreibpause, wir waren viel unterwegs und beschäftigt und sind abends meist todmüde ins Bett gefallen. Dafür wird das jetzt nachgeholt und in 3 Einträge geteilt, damit es nicht zu unübersichtlich wird.

Zuallererst muss ich einen ganz besonderen MVP dieser Reise würdigen, und zwar den Hostelboss in Hangzhou. In der ersten Nacht zurück in Shanghai fiel mir siedend heiß ein, dass ich mein Handtuch in Hangzhou vergessen hatte, also schrieb ich ihm das, nicht wirklich in der Erwartung, überhaupt eine Antwort zu erhalten. Aber nur wenig später schrieb er zurück, wir klärten einiges per Telefon und er schickte das Handtuch per Expressversand zum Hostel in Shanghai. Gestern kam es schon an und ich musste nur 12 Yuan bezahlen. Danke, lieber Hangzhou-Boss!!

Jedenfalls kamen wir am 27. so um viertel nach vier in Shanghai an und stellten erst mal fest: Geiles Wetter! Blauer Himmel, angenehmer Wind, nicht drückend, einfach perfekt. Klein Wang holte uns vom Südbahnhof ab, weil er später nicht mit zum Essen kommen konnte. Eigentlich sollte er ja am 28. nach Yunnan fliegen, daher hatten wir das Essen extra auf den 27. geschoben, aber es gab für den 28. keine Tickets mehr und ja, doof gelaufen halt. Immerhin sahen wir uns überhaupt noch.

Klein Wang war jedenfalls bester Dinge. Er lud uns zum Nachmittagstee ein und erzählte, dass er dank seinem neuen Job endlich mal mehr Zeit und Geld hat und dass er gern nächstes Jahr nach Deutschland kommen würde und in welcher Jahreszeit das denn am schönsten sei etc. Und wann wir denn endlich heiraten und Kinder kriegen wollen. Wenn man dann einem Chinesen antwortet, dass man erst seit 1,5 Jahren zusammen ist und dass viele Deutsche sich damit eher Zeit lassen, reagiert er meist mit Unverständnis, haha. Andere Länder, andere Fritten.

Gegen Abend verabschiedeten wir uns. Klein Wang musste zum Flughafen, wir zum Hostel. Dort angekommen erfuhren wir dann, dass laut Baidu unser Feuertopfladen zugemacht hatte. Ich schrieb die Leute vom Restaurant auf Wechat an, erhielt aber keine eindeutige Antwort. Auf Reginas (meine Partnerin damals beim Gesangswettbewerb der Uni) Vorschlag hin entschieden wir uns dann für ein anderes Restaurant im Cloud Nine am Zhongshan Park.

Eigentlich sollten wir viel mehr Leute sein, aber einer hatte aus persönlichen Gründen abgesagt, eine weitere Bekannte hatte sich den Magen verdorben und eine andere hatte einfach gar nicht abgesagt und war einfach nicht erschienen. So waren wir dann noch zu acht. Beim anschließenden KTV kniffen dann noch mehr Leute, sodass nur noch Christopher, Stefan, Regina und ich blieben. Wir sangen dann immerhin, bis unsere Kehlen protestierten und kamen so um vier oder so heim. Jetzt noch schnell zum Essen:

Feuertopf bei 哥老官:
(2 / 5)

Wir ihr anhand der Sterne erahnen könnt, können wir diesen Laden leider nicht empfehlen. Der Topf bestand aus zwei Brühen, allerdings war der eine Teil (der scharfe) riesig und der andere winzig, zudem kochte letzterer nie richtig. Hinzu kam, dass der Kellner anfangs eine riesige Platte voll rosa Schleim brachte, von dem nicht mal meine chinesischen Freunde wussten, was es sein soll. Nachfrage ergab: Rinderfett. Die Platte wurde komplett in der scharfen Brühe entleert, sodass die für mich schon mal flach fiel. Cool, danke. In der Mitte war Pilzbrühe, in der ständig irgendjemand seine blöden Fleischfetzen deponierte, außerdem wurde mein Gemüse, das ich reintat, ständig „geklaut“. Eigentlich will ich ja auch nicht so rummosern und mich aufspielen, aber ohne mich wäre das Essen ja nicht mal zustande gekommen und ich hatte definitiv am wenigsten davon. Bezahlt hab ich natürlich trotzdem das gleiche wie alle anderen und es war richtig teuer, weil die anderen beim Bestellen total eskaliert sind und neben ganzen Ochsenfröschen und Krabbenpaste auch noch ca. 10 Portionen Entengedärme im Topf gelandet sind. Alles in allem war das geschmacklich und vom Gesamterlebnis her der schlechteste Hotpot meines Lebens. Danke fürs Lesen, das musste mal raus. „Leider“ wurde kein Foto gemacht.

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. Bis dann,

Eure Baozi

🈲 Baustelle, betreten verboten 🈲

Aloha und Grüße aus dem letzten Zug, dem K48 von Hangzhou nach Qiqihar, wo immer das sein mag; zum Glück steigen wir in Shanghai aus.

Gestern empfing uns Hangzhou mit strömendem Regen, der auch den ganzen Abend nicht nachlassen wollte. Obwohl es fast 10 Grad weniger waren als in Peking, war das Klima aufgrund der extrem hohen Luftfeuchtigkeit deutlich unangenehmer als die 37 Grad in trockener Sonne, fand ich jedenfalls. Wir machten trotzdem das Beste draus.

Nach dem Checkin in ein sauberes Hostel mit sauberer Dusche fühlten wir uns gleich besser und zogen los Richtung Westsee. Der liegt mitten in Hangzhou und macht ihn laut Chinesen zum Paradies auf Erden. Das wollte ich Christopher gerne zeigen. Der Plan war, sich beim bekanntesten Baozistand der Stadt zwei fette Baozi zu kaufen und sich damit und mit einem Gongcha-Tee an den Westsee zu chillen. Allerdings gestaltete sich die Umsetzung stellenweise als schwierig, da sämtliche Gongchas nicht mehr da waren. Immerhin bekamen wir unsere Baozi, doch dann kam der Schreck: Der Westsee war von einem Bauzaun umgeben! Betreten strengstens verboten. Überall standen Schilder herum, auf denen die Namen der Bauleiter geschrieben standen, aber nirgends stand, was zum Henker eigentlich gebaut wurde oder werden sollte. Eine kurze Recherche ergab dann, dass dort ein Campus entstehen soll. Ok…

Etwas ratlos zogen wir mit unseren Baozi weiter und fanden später glücklicherweise doch noch einen Zugang zum Westsee. Der war zwar bei Regen nicht ganz so schön, aber man muss immer das Beste draus machen. Immerhin war nicht viel los und wir sahen ein paar Tauben (in China eine echte Seltenheit, die nicht tot und am Spieß zu sehen) und Eichhörnchen, die in Hangzhou keine Seltenheit und gar nicht schüchtern sind.

Anschließend gingen wir zum Abendessen, es gab Feuertopf. Es war nicht so spaßig und gut wie in Peking, gab aber einige coole Zutaten, beispielsweise handgemachte Nudeln in drei Sorten. Christopher fand die Spinatnudeln am besten, ich lustigerweise die Tomatennudeln. Außerdem sahen wir in der Mall ein sehr cooles „Vorsicht, nasser Boden“-Schild.

Nach dem Abendessen wollte ich Christopher meinen Lieblingsort zeigen: Die Fußgängerzone am Wushan Square. Also fuhren wir mit dem Bus dorthin und ich bekam erneut einen kleinen Schock: Den Wushan Square, wo immer Omis tanzten und Kinder Drachen steigen ließen, gibt es nicht mehr, der wurde platt gemacht für eine neue Metrostation, die grad gebaut wird. Also standen wir erneut vor Bauzäunen und kamen nicht weiter.

Zum Glück gab es zwei nette Einheimische, die uns ansprachen und erzählten, dass es die Hälfte der Straße mit den kleinen Ständen und Restaurants noch gibt, und die uns gleich dorthin mitnahmen. Das war auf jeden Fall schon mal eine gute Sache, aber alles in allem bin ich besorgt um Hangzhou. Aufgrund der Nähe zu Shanghai und seiner schönen Landschaft und Atmosphäre ist Hangzhou nämlich gerade auf dem Weg, die neue Top-Tier-City der Region zu werden; schade nur, dass dafür anscheinend auf lange Sicht der gesamte Charme dieser Stadt weichen muss…

Als wir später zum Hostel zurückkehrten (Hangzhou ist so klein, dass man die meisten Strecken zu Fuß oder mit dem Bus zurücklegen kann), konnten wir in einer sauberen Dusche mit konstanter Temperatur duschen!! Danach gingen wir dann auch schlafen.

Heute Morgen erkundeten wir zu Fuß noch ein wenig die Gegend, aber es war so heiß und drückend, dass das wenig Spaß machte. Christopher hat mir einen Handventilator geschenkt, der es etwas erträglicher macht. Aufgrund meiner schlechten Planung waren wir dann anderthalb Stunden zu früh am Bahnhof, aber besser zu früh als zu spät, ne?

Jetzt sind wir also wie gesagt im letzten Zug und in etwa anderthalb Stunden kommen wir dann in Shanghai an. Davor erzähle ich natürlich noch vom Essen in Hangzhou.

Naan:
(5 / 5)

Frisch aus dem Ofen ist es perfekt: Außen fluffig, innen knusprig, sesamig, heiß und super lecker.

肉包 Roubao und 油包 Youbao:
(5 / 5)

Der besagte Baozistand in Hangzhou hat nur zwei Sorten Baozi: Fleischbaozi und süße Baozi. Die süßen Baozi sind gefüllt mit rotem Bohnenmus, Früchten, Gewürzen und Nüssen. Kommt fast an unser Früchtebrot ran. Das Beste: Sie schmecken auch kalt noch sehr lecker. Zu den Fleischbaozi meinte Christopher, dass sie super lecker und saftig sind.

Kokospudding auf Eis:
(3 / 5)

Der wurde in einer Kokosnuss serviert und bestand aus Kokosmilchpudding und geschmacksneutralem Glibber; ohne letzteren wäre das richtig lecker gewesen, weil auch noch Krokant drüber gestreut wurde. So war es halt nur ok.

Lammspieße:
(4,7 / 5)

Laut Christopher hätten sie ein winziges bisschen mehr gewürzt sein müssen, um perfekt zu sein. Aber vor allem in Kombination mit dem Naan-Brot waren sie sehr lecker.

Tschuldigung, dass das Bild schief ist.

Wir freuen uns jetzt erst mal auf die nächsten Tage in Shanghai. Bis bald,

Eure Baozi

Das Land der Extreme

Aloha und Grüße aus dem G-Zug von Peking nach Hangzhou, der mit einer Geschwindigkeit von etwa 300 km/h durch die Gegend brettert und daher nur fünf Stunden braucht. Hier sind wir von einem Extrem ins nächste gerutscht: Nach den lauschigen 37 Grad in Peking ist es hier im Zug dank Klimaanlage jetzt ziemlich frostig, aber heißer Grüntee und ein dicker Pulli regeln.

Gestern begann unser Tag mit einem Spaziergang durch die Hitze, unser Ziel war das Restaurant Da Dong, in dem es eine der besten Pekingenten überhaupt geben soll. Das war für mich zwar uninteressant, aber für Christopher eine einmalige Chance, und da Nina an diesem Morgen eh Unterricht hatte, ergriffen wir also diese Chance und gingen hin.

Das Restaurant sieht sehr edel aus und wir fühlten uns gleich underdressed, bis wir die anderen Gäste sahen, allesamt Chinesen in Panda-Jogginghosen und Schlabbershirts. Ein wenig seltsam war, dass das Personal die ganze Zeit awkward am Tisch herum stand und einen stellenweise anstarrte, wodurch man sich immer beobachtet fühlte.

Im Preis mit inbegriffen waren jedenfalls eine halbe Ente, zwei Beilagenplatten (mit Gurke, Melone, Zwiebel, Knoblauch, Zucker, eingelegtem Kohl und Pflaumensoße), im Bambuskorb gedämpfte Pfannkuchen, Sesambrötchen, Reissuppe und Melone auf Eis zum Nachtisch. Die Beilagen wurden immer sofort nachgeliefert, sobald sie leer waren. Die Ente wurde frisch am Tisch von einem der Köche tranchiert. Ich hab natürlich nur die Beilagen gegessen, was auch sehr lecker war. Insgesamt haben wir für alles zusammen knapp 20 Euro bezahlt. Ich denke mal, für das Geld würde sich in Deutschland kein Koch an den Tisch bequemen.

Jetzt zur Ente an sich, die Christopher in Worte fassen muss.

北京烤鸭 Pekingente:
(5 / 5)
💎

Es ist schwer in Worte zu fassen. Die Haut ist super schön knusprig und wenn man die in den Zucker dippt, ist das echt eine Geschmacksexplosion. Auch wenn man das Fleisch mit den Beilagen und der Soße in den Pfannkuchen packt, ist das ein besonderes Erlebnis für den Gaumen. Man schmeckt mit jedem Bissen die Zeit, Liebe und Geduld raus, die hinein geflossen ist. Wenn man hier Pekingente isst, wird einem sofort klar, warum es diese nicht überall gibt: Nicht etwa, weil das Rezept total geheim wäre, sondern weil man gute Zutaten braucht und diese mit viel Geduld verarbeiten muss. Definitiv ein einzigartiges Erlebnis zu einem unschlagbaren Preis.

Nach dem Mittagessen trafen wir uns dann mit Nina und Thomas, um Ninas Geburtstag zu feiern. Mit Nachmittagstee und frischem Obst gingen wir in den 圆明园, den alten Sommerpalastgarten. Dort fanden wir allerdings auch kaum Schutz vor der Hitze. Immerhin machten wir aber eine sehr schöne Bootstour über einen der Seen.

Danach zeigte uns Nina ihre Wohnung und ich bekam ein kaltes Fußbad, das meiner Migräne gut tat. Wir konnten uns alle etwas abkühlen und gegen Abend zogen wir wieder los zum Abendessen, das in einem veganen Buffetrestaurant stattfand. Es war echt entspannend, bei einem Buffet einfach mal alles essen zu können, ohne sich Gedanken über Fleisch und Fisch zu machen. Es gab sogar ein Gericht, das wie 糖醋里脊 (süß-saures Fleisch) schmeckte, nur in gut. Das vegane „Hühnchen“ schmeckte mir sogar zu authentisch, war echt gut gemacht.

Nach dem Abendessen wanderten wir zu KTV, der chinesischen Karaoke-„Bar“. Karaoke in China ist ganz anders als bei uns. Es gibt kein allgemeines Publikum, sondern man bucht für die eigene Gruppe ein Separee, wo man sich drei Stunden lang die Seele aus dem Leib singen kann. Wie immer hat das sehr viel Spaß gemacht.

Danach mussten Christopher und ich uns verabschieden, denn es war schon fast Mitternacht und unser Zug heute Morgen fuhr früh los, außerdem war das KTV ziemlich weit weg von unserem Hostel. Zum Glück fahren in Peking bis 4:30 Uhr Nachtbusse, das fand ich richtig genial und da können sich andere Städte gerne eine Scheibe abschneiden (ja, Shanghai, du bist gemeint). Nach 2 Stunden kamen wir dann an und konnten uns immerhin noch vier Stündchen Schlaf gönnen, hurra.

Anschließend möchte ich noch ein bisschen von meinen Eindrücken von Peking erzählen. Ich war ja schon zwei Mal dort gewesen, einmal im Mai 2014 und einmal im August 2015 und es ist einfach krass, wie sehr es sich seither verändert hat.

Da wäre erst mal die Sache mit dem Wetter. Als ich damals im August dort war, war es nicht so heiß wie jetzt im Mai. 37 Grad! Wahnsinn. Es war aber nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Nur am letzten Tag machte mir die Migräne zu schaffen.

Dann die ganze Image-Sache. Es ist so schade, dass alles authentische, urige, chinesische zugunsten des westlichen platt gemacht wird. Man findet in Peking kaum noch Streetfood und dergleichen. Das war 2014 noch ganz anders, ist aber keine allzu neue Entwicklung, denn 2015 gab es auch schon kaum noch was. Aber dass sie jetzt sogar die 小吃街 Snackstraße am Wangfujing abgerissen haben, das hat mich richtig schockiert und auch etwas traurig gestimmt.

Was ich auch richtig krass fand, ist die Umsetzung des Social Credit System. Während die in den anderen Städten eher subtil durchgezogen wird, sodass man fast schon das Gefühl hat, dass das ganze im Geheimen geschehen soll, wird in Peking sehr sehr offensiv damit umgegangen. Überall sieht man Propaganda für die umzusetzenden Kernwerte und selbst im Zug wurde mehrmals durchgesagt, dass sämtliche Verstöße gegen die Regeln, zB gegen das Rauchverbot, an das zuständige Büro gemeldet werden und Abzüge vom Score zur Folge haben. Mein Favorit war jedoch eine Videotafel, die wir an einer viel befahrenen Kreuzung sahen: Dort wurden alle, die zB bei rot über die Ampel gingen oder fuhren, in Großaufnahme gezeigt mit dem Kommentar: „Diese Person hat gegen die Regeln verstoßen, seid nicht wie diese Person!“ Wenn das nicht so erschreckend wäre, wäre das irgendwie fast schon lustig gewesen.

Jedenfalls hatten wir drei echt schöne Tage in Peking. Es war toll, Nina wiederzusehen, auf die ich natürlich echt stolz bin, und es war zugegeben auch ganz angenehm, als Vegetarier mal nicht in der Unterzahl zu sein, hihi.

Jetzt ist es nur noch eine knappe Stunde bis Hangzhou, das ja laut Chinesen das Paradies auf Erden sein soll. Wir freuen uns jedenfalls, das Hostel in Peking los zu sein. In dem Sinne bleibt fluffig und bis bald,

Eure reisenden Baozi (ich bin übrigens definitiv eins mit Schnittknoblauch und Rührei, die sind SO lecker)

北京欢迎你 – Willkommen in Peking!

Aloha und 大家好!

Nach fast acht Stunden in einem Zug mit streikender Klimaanlage kamen wir gestern gegen 15 Uhr in Peking West an. Der föhnige Wind auf dem Bahnsteig ließ schon die lauschigen 37 Grad erahnen, die uns hier erwarteten. Wir gingen vom Bahnhof aus gleich zu unserem Hostel, das in einem Hutong (kleine Pekinger Gassen) liegt. Ich war schon mal dort gewesen (allerdings vor vier Jahren) und hatte es gut in Erinnerung, das ist es aber leider nicht mehr. Steinharte Betten, ranziges Zimmer, in der Dusche wird geraucht etc. Aber Peking ist leider so teuer, dass wir uns hier nichts Besseres leisten können.

Nach einer kurzen und nicht sehr erfrischenden Dusche zogen wir wieder los, um Nina und Thomas zu treffen. Endlich! Zusammen erkundeten wir einen der bekanntesten Hutongs und wanderten von dort zum Shichahai, einem sehr schönen See.

Gegen Abend fuhren wir dann mit der Metro zu unserem Restaurant für diesen Tag. Dieses wurde von Nina empfohlen und war super gemütlich mit kleinen Booten, in denen man sitzen konnte, wobei das Essen von Livemusik mit chinesischer Zither begleitet wurde.

Nach dem Essen waren alle ziemlich müde, weswegen wir uns danach verabschiedeten und jeder zu sich nach Hause ging. Die Nacht war wie erwartet furchtbar, bei jedem Umdrehen wachte ich auf, weil das Bett wirklich einfach nur ein Holzbrett ist. Außerdem klemmt unsere Zimmertür und immer, wenn jemand den Raum verlässt oder betritt, knallen die Türen, dass das Haus wackelt.

Heute Morgen beschloss ich, die Gemeinschaftsdusche auf dem Flur auszuprobieren. Es war einen Versuch wert, aber irgendwie auch nicht. Wusste gar nicht, dass Wasserdruck auch negativ sein kann. Außerdem alternierte die Temperatur zwischen Mordor und Nordpol, dazwischen gab es nichts. Was ich aber lustig fand: An der Wand vorm Klo hing ein Schild mit einem QR-Code und der Aufschrift: „Ist dir beim Stuhlgang auch immer langweilig? Scann den Code und finde jemanden zum Plaudern!“… Äh, nein danke.

Nach dem Duschen brachen wir auf zu Wangfujing, wo wir mit Nina und Thomas verabredet waren. Der Plan war, in der dortigen Snackstraße was zu essen zu suchen. Aus dem Plan wurde leider nichts, da die doch ernsthaft die Snackstraße nicht nur geschlossen, sondern allem Anschein nach auch noch abgerissen haben! Alles nur zur Imagewahrung wegen der bevorstehenden Expo… Anscheinend wissen die nicht, dass wir Ausländer die Snackstraße viel cooler gefunden hätten als die 2000. Mall, die es eh überall gibt. Echt schade, dass alles Kulturelle so kaputt gemacht wird.

Wir disponierten also kurzfristig um und aßen zu Mittag bei 外婆家 (Grandma’s Home). Anschließend gingen wir zum Platz des Himmlischen Friedens und danach in die Verbotene Stadt, wo neuerdings der Reisepass als Eintrittskarte verwendet wird. Obwohl ich schon mal dort war, war es cool, da (vermutlich aufgrund der Hitze) nicht so viele Leute da waren und man tatsächlich mal was vom Kaiserpalast sehen konnte. Wir hatten dazu auch noch super Luftqualität und blauen Himmel, was hier schon was wert ist.

Anschließend fuhren wir mit einem gnadenlos überfüllten und aufgrund des krassen Verkehrs extrem langsamen Bus zum Himmelstempel. Das freute mich besonders, da ich den schon immer mal sehen wollte, aber immer aufgrund blöder Umstände nie dazu gekommen war. Heute schafften wir es aber, uns zwei Minuten vor Ticketverkaufsschluss noch reinzuschmuggeln.

Im Anschluss begaben wir uns zum Pekinger Fakemarkt, weil der sowieso direkt in der Nähe lag. Der sah schon etwas fancier aus als der Shanghaier Markt, aber ansonsten sind die sich sehr ähnlich und es gibt mehr oder weniger den gleichen Kram.

Zum Schluss fuhren wir zurück zu Wangfujing zu einem verspäteten Nachmittagstee bei Gongcha, und danach gingen wir zu einer Feuertopfkette namens Xiabu Xiabu, die es anscheinend nur in Peking gibt, dafür aber hier fast überall, und das ist nicht übertrieben!

Nach dem Abendessen trennten sich wieder unsere Wege und Christopher und ich erkundeten noch ein bisschen Wangfujing, bevor wir mit dem Bus zurück zum Hostel fuhren. Jetzt hängen wir im Aufenthaltsraum herum, weil wir wenig Lust auf unser ungemütliches Zimmer haben. Kommen wir also stattdessen lieber zu was Erfreulichem, nämlich Essen.

1. Abendessen in Peking:
(4,8 / 5)

Es gab eine breite Palette an Gerichten: Kartoffeln mit Lotoswurzeln, Blumenkohl, Kohl, Auberginen, Tofu und „Glückskekse“, worunter man hier ein bisschen was Anderes versteht als in Deutschland. Es war super lecker, nur die Auberginen schmeckten mir persönlich etwas zu fleischig, weil anscheinend kleine Fleischstücke drin waren.

外婆家 Grandma’s Home:
(4,2 / 5)

Eins vorweg: Geschmacklich war es super. Gestört hat uns, dass unser mehrfach geäußerter Wunsch, den Knoblauch wegzulassen, da Thomas den nicht essen kann, ignoriert wurde und als wir darauf hinwiesen, hieß es erst mal: Waaas, da ist doch gar kein Knoblauch drin?! Das Gericht ging dann zurück und als es wieder kam, war der Knoblauch mehr schlecht als recht einfach rausgepickt. Ein Gericht konnte ohne Knoblauch angeblich nicht gemacht werden und das neue Gericht kam gefühlt eine halbe Stunde, nachdem wir fertig waren. Immerhin war es super lecker! Meine Favoriten waren die Erbsen und der Blumenkohl. Auch cool fand ich die Baozi, die wie Pilze aussahen und sogar einen Stiel hatten! Leider waren die mir zu süß.

Xiabu Xiabu Hotpot:
(5 / 5)

Nach dem enttäuschenden Hotpot in Shanghai war das hier so geil!! Wir hatten zwei verschiedene gemischte Gemüseplatten und eine Pilzplatte, dazu noch ein paar extra Zutaten wie Tofu, Lotoswurzeln, Niangao, Nudeln etc. Es gab eine umfangreiche Soßenbar, aber die Brühe an sich war schon so lecker, dass man die kaum brauchte. Thomas und ich hatten die überaus leckere Currybrühe, Nina hatte eine mit Tomate und Mais, Christopher nahm die Pilzbrühe. Alle drei waren einfach mega lecker und alle Zutaten waren frisch, farbenfroh und perfekt.

Das war’s so weit von unserer Seite. Langsam wird es Zeit, in unsere Steinbetten zu krabbeln. Urks… Bis bald,

Eure Baozi

Von Hühnerfüßen und Krokotaschen

Aloha und liebe Grüße aus dem G-Zug von Chengdu nach Peking, der die beachtliche Strecke in unter acht Stunden zurücklegt. Wahnsinn!

Gestern, an unserem letzten Tag in Chengdu, machten wir einen Tagesausflug nach Luodai, einer Altstadt, die etwa anderthalb Stunden außerhalb von Chengdu liegt. Morgens war es noch sehr drückend, aber als nachmittags endlich die Sonne rauskam, war das Klima echt angenehm.

Es waren auch kaum Leute da, sodass man in Ruhe durchgehen und sich alles anschauen konnte. Luodai ist bekannt für kleine Gassen, Krimskrams und Streetfood. Tangyou Guozi heißen hier 天鹅蛋 (Schwaneneier) und kosten nur 3 Yuan, dafür schmecken sie aber auch nicht.

Ansonsten ist mein Favorit immer noch der Laden, der Krokotaschen und Krokodilfleisch verkauft. Ergibt ja schon irgendwie Sinn, auch wenn ich den aufgeschlitzten Alligator im Schaufenster nicht gutheiße.

Neben unzähligen Snacks fanden wir auch einen schönen See, wo wir vier älteren Leuten beim Majiang-Spiel zuschauen durften. Die Sichuan-Spielart scheint sich gar nicht so sehr von der Hangzhouer Art, die ich gelernt habe, zu unterscheiden. Hätte gern mitgespielt, haha.

Außerdem fand ich ein cooles Paar Schuhe und weil das bei mir eine echte Seltenheit ist, konnte ich nicht widerstehen. Das sind sie:

Nachdem wir den ganzen Tag herumgewandert waren, fanden wir eine ruhigere Straße mit kleineren Restaurants und TCM-Läden. In einem davon traute sich Christopher an seine erste professionelle Fuß- und Beinmassage heran. Bevor es losgehen konnte, musste er aber erst seine Füße eine Stunde lang in einem heißen Kräutersud baden, wahrscheinlich damit das Qi richtig fließen kann. Derweil durften wir uns auf einem großen Fernsehbildschirm das TV-Drama „Omis Jiaozishop“ anschauen, das absolut 0815 war. Zumindest konnten wir alle Plottwists punktgenau vorhersagen, zB die Schwangerschaft der Protagonistin.

Nach dem Kräutersud ging es dann endlich los und ein sehr gesprächiger Masseur knetete Christophers arme Waden durch und erklärte uns dabei die Bedeutung von Yin und Yang sowie der acht Trigramme für die traditionelle chinesische Medizin. Außerdem stellte er fest, dass Christophers linkes Bein außerordentlich gesund sei, da die Zehen beim Ziehen besonders schön knacken, und dass seine rechten Zehen ebenfalls überdurchschnittlich gesund sind, weil er dort 9 Chakrenpunkte hat und alle andern nur sieben oder höchstens acht. Faszinierend!

Der Masseur war auch sehr interessiert an Deutschland. Mit leichtem Entsetzen reagierte er auf unsere Aussage, dass es die D-Mark schon lange nicht mehr gibt. Er war dann aber sehr neugierig auf den Euro und war außer sich vor Freude, als ich ihm einen schenkte. Dafür musste dann Christopher für die Massage auch nur zehn Yuan hinblättern und der Masseur war überzeugt, dass unser Treffen Schicksal war.

Nach dem gefühlt stundenlangen Kräutersud und der anschließenden Massage war es für uns Zeit, nach Chengdu zurückzukehren. Zu Abend aßen wir in einem kleinen Familienrestaurant und zum Nachtisch gab es Wassermelone 🍉.

Der Abend endete mit etwas Verwirrung, da ein fremder (aber netter) Typ (der sich später als Hostelboss rausstellte) uns ansprach und meinte, dass es Probleme mit unserem Taxi für den nächsten Morgen gäbe. Allerdings halfen er und eine weitere Mitarbeiterin uns mit vereinten Kräften und es wurde für heute morgen ein Didi bestellt. Das klappte dann heute zwar auch nicht reibungslos, aber immerhin funktionierte es am Ende irgendwie und wir schafften es rechtzeitig zum Zug um sieben Uhr morgens.

Jetzt sind wir also auf dem Weg nach Peking, Chinas Hauptstadt. Muss man ja auch mal gesehen haben. Für Christopher ist das natürlich auch eine gute Gelegenheit, die legendäre Pekingente zu probieren. Ich selbst war schon zweimal in Peking und freue mich eigentlich hauptsächlich drauf, Nina wiederzusehen, die da studiert.

Wie gesagt haben wir gestern so einiges probieren können.

Jianbing mal anders:
(4 / 5)

Der Jianbing von einem Laden namens 煎饼道 (Der Weg des Jianbing) ist anders als die traditionelle Variante: Hier wird er mit Salat und Mayo serviert. Wenn man sich von dem traditionellen Jianbing loslösen kann, ist das echt lecker.

凉粉 Kalte Nudeln:
(4,8 / 5)

Liangfen sind neben liangmian und liangpi eine weitere Art kalter Nudeln und eine Spezialität von Sichuan. Sie werden mit Sojasoße, Sesam, Chiliöl, Sichuanpfeffer und Kräutern garniert und sind genau der richtige Snack für heiße Tage. In diesem Laden gab es 伤心凉粉 (Herzschmerz-Liangfen) und 开心凉粉 (Freude-Liangfen). Wir probierten Ersteres und waren sehr zufrieden.

香辣风爪 Scharfe Phoenixkrallen:
(3 / 5)

Hinter dem poetischen Namen verbirgt sich nichts anderes als… Hühnerfüße! Die gibt es in den verschiedensten Sorten und sie zählen zu den liebsten Snacks der Chinesen. Christopher traute sich an die scharfe Variante ran und stellte fest: Sie sind geschmacklich gut, aber blöd zu essen und haben daher keinen Wiederholungsbedarf.

Frische Kokosmilch:
(3,5 / 5)

Mit 5 Yuan pro Becher war sie unschlagbar günstig. Anfangs war sie sehr lecker, aber je wärmer sie wurde, desto weniger wollte man sie. Aber in eiskalt wäre sie geil gewesen. Oder in warm zu einem Youtiao dazu!

Twisted Potatoes:
(2,5 / 5)

Für mich schmeckte sie von Anfang an wie Styropor. Christopher war anfangs noch recht angetan, später dann nicht mehr so. Alles in allem hätte etwas Salz dem Ding gut getan, und das sag ich selten, haha.

麻婆豆腐 Mapo-Tofu, 宫保鸡丁 Gongbao-Hühnchen und 干煸四季豆 Trockene scharfe Bohnen:
(4 / 5)

Die ersten beiden genannten Gerichte sind Sichuan-Klassiker. Allerdings gibt es natürlich nicht das eine einzig wahre Rezept, jede Familie hat ihr eigenes, das für sie das richtige ist. Hier war der Mapo-Tofu zB ohne Hackfleisch, was für mich natürlich super war. Alles in allem war es sehr lecker, nur etwas schwer. Dafür war es mit umgerechnet 5 Euro für alles zusammen unschlagbar günstig.

Das war’s fürs Erste von uns. Nächstes Mal melden wir uns dann aus Peking! Bis dann,

Eure Baozi

Endlich Baozi

Aloha! Heute konnten wir endlich unserem Namen alle Ehre machen und Baozi essen.

Alles in allem war heute ein sehr entspannter Tag. Wir haben ein traditionelles chinesisches Frühstück genossen, beim besten Nudelmann Chengdus Nudeln gegessen, endlich mal unsere Wäsche gewaschen, uns das größte Gebäude der Welt angeschaut und die Fußgängerzone von Chengdu unsicher gemacht.

Youtiao mit warmer süßer Sojamilch:
(5 / 5)

Das ist ein typisches chinesisches Frühstück. Ein Youtiao, eine Stange aus frittiertem Brotteig, wird zusammen mit süßer warmer Sojamilch verzehrt. Die leichte Salzigkeit des Youtiaos ergänzt sich perfekt mit der süßen Sojamilch. Unser heutiger Youtiao war warm und fluffig und einfach lecker.

Gulaschnudeln und Weißkohlnudeln:
(4,8 / 5)

In Sichuan ist die bevorzugte Geschmacksrichtung 麻辣, stechend scharf. Die Schärfe kommt natürlich von Chilis, das stechende von Sichuanpfeffer, der die Zunge betäubt. Christopher fand seine Nudeln etwas zu stechend, aber sonst sehr lecker, meine waren perfekt.

Baozi:
(4,8 / 5)

Wir probierten Baozi bei zwei verschiedenen Ständen. Die Bewertung oben bezieht sich auf den ersten Stand. Die Baozi waren zwar klein, aber sehr lecker. Beim zweiten Stand waren sie groß, aber nicht lecker. Dafür war der Boss nett. Man kann halt nicht alles haben.

冒菜 Maocai:
(4,2 / 5)

Eine Spezialität von Sichuan. Manchmal auch 麻辣烫 malatang genannt. Angeblich gibt es da Unterschiede zwischen den beiden, aber ich habe mal den Besitzer eines Maocai-Ladens danach gefragt und der meinte, es gäbe keinen. Maocai ist wie Feuertopf für eine Person. Man sucht sich rohe Zutaten aus und wählt eine Brühe, in der diese dann gekocht werden. Somit kann jeder aussuchen, was er gerne mag. Win win! Ich glaube, ich hab heute ein Kilo Qianye-Tofu und Spargelkohl gefuttert…

Das war’s für heute von uns. Bis bald,

Eure entspannten Baozi

520 – 我爱你

Aloha und hallo ihr Lieben!

Zuallererst wünsche ich an dieser Stelle schon mal meiner Cousine Peggy alles Gute zum Geburtstag.

Heute ist ja der 20. Mai und das ist in China der Tag der Liebenden. Das liegt daran, dass die Zahlen 520 (5 für den Monat Mai und 20 für den Tag) hintereinander ausgesprochen wu er ling sind und das genau so klingt wie das chinesische „Ich liebe dich“ (wo ai ni). Und falls ihr euch jetzt denkt „Hm, also irgendwie klingt das ja nicht mal annähernd so ähnlich“, dann kann ich euch nur zustimmen, aber so sehen’s halt die Chinesen.

Vor zwei Jahren habe ich auf meiner Winterrundreise in Xiamen Tangtang kennengelernt, die jetzt in Chengdu als Englischlehrerin arbeitet. Heute war ihr freier Tag und den hat sie netterweise uns geopfert. Zuerst waren wir mit ihr und ihrer Freundin Yirong, die Nina und ich letztes Jahr kennengelernt haben, zum Mittagessen verabredet. Die beiden suchten ein lautes und lebhaftes Lokal aus, das bei den Ur-Chengduern sehr beliebt ist.

Danach ging es mit dem Didi zur östlichen Vorstadt von Chengdu, einem umgebauten Industriegebiet mit besonderem Charme. Dort sah Christopher auch mal seine ersten Kakerlaken in Chengdu, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich auf der Wunschliste stand.

Ein riesiges Tic-Tac-Toe-Spiel, voll cool!

Leider musste Yirong sich dann schon verabschieden, da sie nachmittags noch ein Interview hatte. Wir anderen drei verbrachten einen sehr entspannten Nachmittag dort und redeten über alles Mögliche, bevor wir uns am frühen Abend auf den Weg zu Chengdus beliebtester Streetfoodmeile aufmachten.

Dort probierten wir uns durch Tintenfischspieße, Kartoffelecken, Rippchen, Joghurt und vieles mehr durch, bis wir nicht mehr konnten und wollten, bevor es dann mit dem Bus nach Hause ging.

Es war ein sehr spaßiger und entspannter Tag mit tollem Wetter, der uns erlaubte, Chengdus besondere entschleunigte Atmosphäre zu genießen. Und auch das Essen hatte es natürlich in sich.

Mittagessen mit Tangtang und Yirong

Hier erfolgt ausnahmsweise keine Wertung. Christopher konnte nämlich wegen einer Erkältung nicht so viel schmecken und für mich war nicht viel dabei, da fast überall Fleisch drin war. Es gab Rippchen mit eingelegten Bohnen, gebackenen Mais mit Zucker (der war super), gedünsteten Spinat, Glasnudeln mit Kohl und Hackfleisch sowie die Spezialität des Hauses, Schweinehirn mit Seidentofu. Zum Nachtisch gab es noch 冰汤圆 bing tang yuan, eine Art süße Sesamsuppe mit Obst, Klebreiskugeln, roten Bohnen, Rosinen und Fruchtbubbles.

Scharfe Kartoffelspalten:
(4 / 5)

Huiuiui, dafür, dass diese Kartoffeln nur leicht stechend scharf sein sollten, brannte mein Mund danach noch ganz schön lange! Trotzdem waren sie super lecker und hatten eine perfekte Konsistenz, außen total knusprig und innen schön weich. Danach konnte ich wahrscheinlich Feuer speien.

糖油果子 Tangyou guozi:
(5 / 5)

Ich hab die mal in einem Video gesehen und dachte, ich probier sie mal. Viel erwartet hab ich davon nicht, ich dachte, die schmecken wahrscheinlich nur nach altem Öl. Weit gefehlt! Für nur 5 Kuai bekam ich einen Spieß mit vier Kugeln purer Liebe. Wir kamen genau zur richtigen Zeit, als die Guozi gerade frisch aus dem Wok kamen und noch warm waren. Anfangs dachte ich, ich schaff keine 4 Stück alleine, aber ehe ich mich versah, war mein Spieß schon leer…

Das war’s für heut von unserer Seite. Bis bald,

Eure Baozi

you're currently offline

Die mobile Version verlassen