Ein Tag in Zhangjiajie

Aloha und viele Grüße aus dem Gammelzug von Zhangjiajie nach Yichang. Die Luft ist zum Schneiden dick, aber wir sind trotzdem guter Dinge. Eigentlich haben wir nämlich keine Sitzplätze, allerdings ist unser Abteil so leer, dass wir uns einfach irgendwo hinsetzen konnten. Da ich noch 2 Stunden totschlagen muss, berichte ich euch jetzt von unserem gestrigen Abenteuer in Zhangjiajie.

Wir brachen früh auf, um möglichst viel sehen zu können. Der Nationalpark, den wir besuchen wollten, liegt leider noch eine Stunde außerhalb von der eigentlichen Stadt Zhangjiajie, und die Busanbindung ist nicht gerade die beste. Trotzdem kamen wir gut an und bekamen zu meiner großen Überraschung und Freude den Studierendenrabatt, wodurch wir nur die Hälfte bezahlen mussten.

Zhangjiajie ist schwer in Worte zu fassen, daher lasse ich gleich lieber Bilder für mich sprechen. Einige unserer Highlights waren jedenfalls das tolle Wetter, das angenehme Klima, die wunderschönen Berge und die frechen Affen, von denen einer einem Touristen kurzerhand eine Packung Cracker klaute und diese auf einem Ast genüsslich öffnete und verputzte.

Es war ein magischer Tag, aber auch richtig anstrengend. Wir sind zwar einige Strecken mit den Parkbussen gefahren (stellenweise ging das auch gar nicht anders) und haben sogar einen Teil mit der Seilbahn zurückgelegt (das war angsteinflößend, sag ich euch, immerhin konnte meine Höhenangst eine nette Koreanerin in der Gondel amüsieren), aber wir sind auch insgesamt fast 30 Kilometer gewandert, davon einen Großteil über krumme Steintreppen. Das und das wirklich steinharte Bett haben uns ziemlich fertig gemacht.

Nach einem ganzen Tag im Park kehrten wir mit dem ranzigen Reisebus zurück nach Zhangjiajie, gönnten uns eine Dusche und erkundeten noch etwas das Viertel. So trafen wir auf eine Gruppe traditionell gekleideter Omis, die auf dem Platz tanzten. Kurzerhand luden sie uns in den Tanzkreis ein, und nachdem wir mitmachten, entschlossen sich immer mehr Leute, ebenfalls mitzutanzen. Dank Muskelkater war es richtig anstrengend, aber auch sehr spaßig.

Wir wollen auf jeden Fall noch mal nach Zhangjiajie kommen und uns noch weiter umschauen. Gerne auch mal in einer anderen Jahreszeit. Zum Schluss kommt wie immer das Essen.

香辣豆腐 Duftender scharfer Tofu:
(4 / 5)

Den holten wir uns als Mittagssnack im Park. Natürlich ist dort alles etwas teurer, sodass wir umgerechnet fast 2 Euro berappen mussten. Dafür war der Tofu aber super lecker, was definitiv unerwartet kam. Perfekte Konsistenz und Gewürze.

Tujia-Essen Part 2:
(5 / 5)

Wir entschieden uns, noch mal in das kleine Restaurant vom Vortag zu gehen und neue Gerichte auszuprobieren. So kamen neben den erprobten Gurken auch Auberginen auch ein Rindfleisch auf heißem Stein sowie Kartoffeln mit Kreuzkümmel auf heißem Stein dazu, außerdem gezuckerte Tomaten, die sogar ich zumindest nicht schrecklich fand. Nach dem langen Tag war das genau das Richtige, alles war perfekt. Und wir kamen noch mit zwei Sportprofs von der hiesigen Uni ins Gespräch, die zufällig auch da waren.

Jetzt sind es noch anderthalb Stunden bis Yichang, wo wir umsteigen müssen. Ab da fahren wir nur noch mit D- und G-Zügen, wo Rauchen nicht erlaubt ist. Zum Glück.

Bis bald und bleibt fluffig,

Eure Baozi

2 Antworten auf „Ein Tag in Zhangjiajie“

  1. Wow! Der Park sieht wirklich unglaublich aus und genau so wie auf den Bildern die man googlen kann. Zwischen den Bergen dann Seilbahn fahren.. also das ist in meiner Vorstellung schon gruselig xD
    Duftender Tofu ist doch mal ein Kontrast zum stinkenden 😀
    Den Tanz mit den Omas stelle ich mir witzig vor

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